NDUFS4-Inhibitoren wirken in erster Linie durch Modulation der mitochondrialen Elektronentransportkette (ETC), in der NDUFS4 eine Schlüsselkomponente ist. Die Hemmung des Komplexes I, zu dem NDUFS4 gehört, führt zu einer Verringerung des Elektronentransfers durch die ETC, wodurch die ATP-Produktion verringert und die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) erhöht wird. Chemikalien wie Rotenon, Piericidin A und Diphenyleniodoniumchlorid greifen gezielt in den Komplex I ein. Rotenon, ein bekanntes Pestizid und Fischvertilgungsmittel, bindet an die Ubichinon-Bindungsstelle des Komplexes I und hemmt die NADH-Oxidation. Piericidin A, ein natürliches Antibiotikum, hemmt den Komplex I in ähnlicher Weise, jedoch über eine andere Bindungsstelle, was die unterschiedlichen Wirkmechanismen innerhalb dieser Klasse von Hemmstoffen verdeutlicht. Andere Verbindungen, wie ε-Caprolactam und 2-Thenoyltrifluoraceton, hemmen den Komplex I ebenfalls, jedoch über unterschiedliche Mechanismen. ε-Caprolactam, ein zyklisches Amid, hemmt den Elektronentransfer innerhalb des Komplexes I, während 2-Thenoyltrifluoraceton, ein Chelatbildner, die metallabhängigen Enzymaktivitäten im ETC unterbricht. Sulfoxythiocarbamat-Triazol, eine neuere Verbindung, hat sich als vielversprechend bei der Hemmung des mitochondrialen Komplexes I erwiesen und verdeutlicht die laufende Forschung in diesem Bereich.
Über den Komplex I hinaus beeinflussen einige Inhibitoren auch andere Komponenten des mitochondrialen ETC oder die mitochondriale Funktion im Allgemeinen, wodurch sie indirekt das NDUFS4 beeinflussen. Antimycin A, ein Komplex-III-Hemmer, stört beispielsweise die gesamte mitochondriale ETC und wirkt sich damit indirekt auf NDUFS4 aus. Metformin, ein weit verbreitetes Antidiabetikum, und Resveratrol, ein natürlicher Wirkstoff, der in Weintrauben vorkommt, modulieren beide die mitochondriale Atmung und können somit die Aktivität von NDUFS4 beeinflussen. Doxorubicin, ein Krebsmittel, und Mitochinon, ein Antioxidans, beeinflussen bekanntermaßen die mitochondriale Funktion und damit indirekt auch NDUFS4. Die Erforschung von NDUFS4-Inhibitoren ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis mitochondrialer Dysfunktionen und damit verbundener Pathologien. Da NDUFS4 ein integraler Bestandteil der mitochondrialen ETC ist, bieten diese Inhibitoren einen Einblick in das komplexe Zusammenspiel mitochondrialer Komponenten und deren Rolle im zellulären Stoffwechsel und bei Krankheitsprozessen. Die Vielfalt der chemischen Strukturen und Mechanismen dieser Inhibitoren unterstreicht die Komplexität der Ausrichtung auf mitochondriale Funktionen.
| Produkt | CAS # | Katalog # | Menge | Preis | Referenzen | Bewertung |
|---|---|---|---|---|---|---|
Piericidin A | 2738-64-9 | sc-202287 | 2 mg | $285.00 | 24 | |
Piericidin A ist ein natürliches Antibiotikum, das als Komplex-I-Inhibitor wirkt und dadurch möglicherweise die NDUFS4-Aktivität moduliert. | ||||||
Diphenyleneiodonium chloride | 4673-26-1 | sc-202584E sc-202584 sc-202584D sc-202584A sc-202584B sc-202584C | 10 mg 25 mg 50 mg 100 mg 250 mg 500 mg | $148.00 $133.00 $311.00 $397.00 $925.00 $1801.00 | 24 | |
Es ist bekannt, dass diese Verbindung den mitochondrialen Komplex I hemmt und damit indirekt die Funktionalität von NDUFS4 beeinflusst. | ||||||
ε-Caprolactam | 105-60-2 | sc-356201 sc-356201A | 100 g 250 g | $21.00 $26.00 | ||
ε-Caprolactam hemmt selektiv Komplex I in Mitochondrien und beeinflusst die NDUFS4-Aktivität. | ||||||
2-Thenoyltrifluoroacetone | 326-91-0 | sc-251801 | 5 g | $36.00 | 1 | |
Es ist ein Chelatbildner, der den Elektronentransport in den Mitochondrien hemmen kann, was sich indirekt auf NDUFS4 auswirkt. | ||||||
Mito-Q | 444890-41-9 | sc-507441 | 5 mg | $284.00 | ||
Mitochinon wirkt indirekt, indem es den oxidativen Stress und die Funktion der Mitochondrien moduliert und damit das NDUFS4 beeinflusst. | ||||||
Antimycin A | 1397-94-0 | sc-202467 sc-202467A sc-202467B sc-202467C | 5 mg 10 mg 1 g 3 g | $54.00 $62.00 $1642.00 $4600.00 | 51 | |
Obwohl es in erster Linie ein Komplex-III-Hemmer ist, wirkt es sich auf die gesamte mitochondriale Funktion aus und beeinflusst dadurch NDUFS4. | ||||||
Metformin | 657-24-9 | sc-507370 | 10 mg | $77.00 | 2 | |
Metformin beeinflusst indirekt die mitochondriale Atmung, was die NDUFS4-Aktivität beeinflussen könnte. | ||||||
Resveratrol | 501-36-0 | sc-200808 sc-200808A sc-200808B | 100 mg 500 mg 5 g | $60.00 $185.00 $365.00 | 64 | |
Als Polyphenol beeinflusst Resveratrol die Funktion der Mitochondrien, was sich möglicherweise auf die NDUFS4-Aktivität auswirkt. | ||||||
Doxorubicin | 23214-92-8 | sc-280681 sc-280681A | 1 mg 5 mg | $173.00 $418.00 | 43 | |
Es ist bekannt, dass Doxorubicin den mitochondrialen Elektronentransport beeinträchtigt, was sich auf NDUFS4 auswirken kann. | ||||||