Atg4b-Inhibitoren gehören zu einer chemischen Klasse, die auf die Cysteinprotease Atg4b abzielt, die ein zentrales Enzym im Autophagie-Stoffwechselweg ist. Autophagie ist ein zellulärer Prozess, der für den Abbau und das Recycling von beschädigten oder überflüssigen Zellbestandteilen verantwortlich ist. Atg4b ist ein Enzym, das das Protein Atg8 spaltet, so dass es an Phosphatidylethanolamin (PE) konjugiert werden kann und an der Bildung von Autophagosomen beteiligt ist. Autophagosomen sind die Bläschen, die das zum Abbau bestimmte Zellmaterial einkapseln. Atg4b-Inhibitoren stören diesen Prozess, indem sie an die aktive Stelle oder eine andere funktionelle Domäne von Atg4b binden und dadurch die Spaltung von Atg8 und die nachfolgenden Schritte, die für die Autophagosomreifung erforderlich sind, verhindern. Die Hemmung von Atg4b kann zu einer Modulation des autophagischen Flusses führen, und diese Inhibitoren sind wertvolle Instrumente zur Untersuchung der komplexen Rolle der Autophagie in der Zellphysiologie.
Chemisch gesehen können Atg4b-Inhibitoren in ihrer Struktur sehr unterschiedlich sein und von kleinen Molekülen bis hin zu größeren Biomolekülen reichen. Die Entwicklung dieser Inhibitoren erfordert oft ein umfassendes Verständnis der Struktur des Enzyms, insbesondere der aktiven Stelle, an der die enzymatische Spaltung von Atg8 stattfindet. Forscher können Techniken wie Kristallographie oder computergestützte Docking-Studien einsetzen, um die Wechselwirkung zwischen Atg4b und potenziellen Hemmstoffen aufzuklären. Durch solche Studien können sie kritische Wechselwirkungen identifizieren, die die Bindung des Inhibitors stabilisieren, wobei es sich um Wasserstoffbrücken, hydrophobe Effekte und andere nicht-kovalente Wechselwirkungen handeln kann. Einige Atg4b-Inhibitoren ahmen den Übergangszustand des Substrats nach und bieten eine hohe Spezifität und Wirksamkeit, indem sie sich die Substraterkennungsmerkmale des Enzyms zunutze machen.
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| Produkt | CAS # | Katalog # | Menge | Preis | Referenzen | Bewertung |
|---|---|---|---|---|---|---|
NSC 185058 | 39122-38-8 | sc-507531 | 1 mg | $85.00 | ||
Diese Verbindung ist ein Inhibitor von ATG4B und beeinträchtigt dessen Proteaseaktivität, die für die Autophagie von entscheidender Bedeutung ist, indem sie an dessen aktives Zentrum bindet. | ||||||
Chloroquine | 54-05-7 | sc-507304 | 250 mg | $68.00 | 2 | |
Chloroquin ist zwar kein direkter Inhibitor, kann aber den lysosomalen pH-Wert erhöhen und dadurch indirekt die ATG4B-Aktivität verringern, da es auf eine saure Autolysosomenumgebung angewiesen ist. | ||||||
Autophagy Inhibitor, 3-MA | 5142-23-4 | sc-205596 sc-205596A | 50 mg 500 mg | $56.00 $256.00 | 113 | |
Diese Verbindung hemmt indirekt ATG4B, indem sie PI3K der Klasse III blockiert, die ATG4B im Autophagie-Stoffwechselweg vorgeschaltet ist. | ||||||
Concanamycin A | 80890-47-7 | sc-202111 sc-202111A sc-202111B sc-202111C | 50 µg 200 µg 1 mg 5 mg | $65.00 $162.00 $650.00 $2550.00 | 109 | |
Als V-ATPase-Inhibitor erhöht Concanamycin A den lysosomalen pH-Wert und beeinträchtigt damit indirekt die ATG4B-Aktivität, die für die Autophagosomenreifung erforderlich ist. | ||||||
LY 294002 | 154447-36-6 | sc-201426 sc-201426A | 5 mg 25 mg | $121.00 $392.00 | 148 | |
Ein PI3K-Inhibitor, der indirekt ATG4B hemmt, indem er die für die Einleitung des Autophagie-Stoffwechsels erforderlichen Signale unterbricht. | ||||||
Wortmannin | 19545-26-7 | sc-3505 sc-3505A sc-3505B | 1 mg 5 mg 20 mg | $66.00 $219.00 $417.00 | 97 | |
Es wirkt sich indirekt auf ATG4B aus, indem es PI3K hemmt und somit den Autophagieprozess, der der Rolle von ATG4B vorgeschaltet ist, behindert. | ||||||
Spautin-1 | 1262888-28-7 | sc-507306 | 10 mg | $165.00 | ||
Zielt auf Ubiquitin-spezifische Peptidasen, was zum Abbau von Vps34-PI3K-Komplexen führt und indirekt die Beteiligung von ATG4B an der Autophagie verringert. | ||||||
Bafilomycin A1 | 88899-55-2 | sc-201550 sc-201550A sc-201550B sc-201550C | 100 µg 1 mg 5 mg 10 mg | $96.00 $250.00 $750.00 $1428.00 | 280 | |
Hemmt die Protonenpumpe V-ATPase und erhöht dadurch den lysosomalen pH-Wert, was sich indirekt auf ATG4B auswirkt, da dessen Aktivität von sauren Bedingungen in den Autolysosomen abhängig ist. | ||||||