Thyroperoxidase-Inhibitoren stellen eine eigene chemische Verbindungsklasse dar, die eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Schilddrüsenfunktion im menschlichen Körper spielen. Diese Inhibitoren zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, die Aktivität des Enzyms Thyroperoxidase, auch bekannt als Thyroidperoxidase (TPO), zu stören. Thyroperoxidase ist ein Schlüsselenzym in der Schilddrüse, das für zwei entscheidende Funktionen bei der Synthese der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) verantwortlich ist. Erstens katalysiert es die Iodierung von Tyrosinresten in Thyreoglobulin, einem Protein, das in den Schilddrüsenfollikeln vorkommt. Zweitens ist Thyroperoxidase für die Kopplung von Iodtyrosinresten zur Bildung der Schilddrüsenhormone T3 und T4 unerlässlich. Dieser Kopplungsschritt ist für die Produktion biologisch aktiver Schilddrüsenhormone von entscheidender Bedeutung.
Thyroperoxidase-Hemmer sind Verbindungen, die diese enzymatischen Prozesse durch Bindung an das aktive Zentrum der Thyroperoxidase unterbrechen sollen. Durch die Hemmung der Thyroperoxidase verhindern diese Verbindungen die Iodierung von Tyrosinresten und die anschließende Kopplung von Iodtyrosinmolekülen, wodurch letztendlich die Produktion von T3 und T4 reduziert wird. Diese Hemmung kann zu einer Verringerung der Gesamtsynthese von Schilddrüsenhormonen führen, was verschiedene physiologische Folgen haben kann. Der Wirkmechanismus von Thyroperoxidase-Inhibitoren ist entscheidend für das Verständnis ihrer Auswirkungen auf die Schilddrüsenhormonproduktion und damit auf die Schilddrüsenfunktion.
| Produkt | CAS # | Katalog # | Menge | Preis | Referenzen | Bewertung |
|---|---|---|---|---|---|---|
Methimazole | 60-56-0 | sc-205747 sc-205747A | 10 g 25 g | $69.00 $110.00 | 4 | |
Methimazol wirkt als starker Inhibitor der Thyroperoxidase, eines Schlüsselenzyms der Schilddrüsenhormonsynthese. Aufgrund seiner Molekularstruktur kann es spezifische Wechselwirkungen mit dem aktiven Zentrum des Enzyms eingehen und so die Jodierung von Tyrosinresten wirksam blockieren. Diese Hemmung verändert die Reaktionskinetik des Enzyms und führt zu einem Rückgang der Schilddrüsenhormonproduktion. Die einzigartige Bindungsaffinität und Selektivität des Wirkstoffs ermöglichen Einblicke in die Regulationsmechanismen der Schilddrüsenfunktion. | ||||||
6-Propyl-2-thiouracil | 51-52-5 | sc-214383 sc-214383A sc-214383B sc-214383C | 10 g 25 g 100 g 1 kg | $36.00 $55.00 $220.00 $1958.00 | ||
6-Propyl-2-Thiouracil blockiert die Wirkung von TPO und hemmt so die Produktion von Schilddrüsenhormonen. | ||||||
Sodium perchlorate, anhydrous | 7601-89-0 | sc-203398 sc-203398A sc-203398B | 100 g 500 g 2.5 kg | $65.00 $200.00 $615.00 | ||
Perchlorat hemmt konkurrierend die Aufnahme von Iodid, einem Substrat von TPO, und reduziert so die TPO-vermittelte Synthese von Schilddrüsenhormonen. | ||||||
Thioacetamide | 62-55-5 | sc-213031 | 25 g | $53.00 | ||
Thioacetamid verändert nachweislich die Schilddrüsenfunktion, möglicherweise durch Beeinträchtigung der TPO-Expression oder -Aktivität. | ||||||
2-Mercaptobenzimidazole | 583-39-1 | sc-230450 | 5 g | $20.00 | ||
Diese Verbindung kann mit der Häm-Gruppe von TPO ein Chelat bilden und dadurch dessen enzymatische Aktivität hemmen. | ||||||
N-Phenylthiourea | 103-85-5 | sc-236086 | 100 g | $319.00 | ||
N-Phenylthioharnstoff wirkt als TPO-Inhibitor, indem er die Jodierung von Tyrosinresten, einen Schlüsselschritt in der Schilddrüsenhormonsynthese, behindert. | ||||||
Potassium perchlorate (reagent grade) | 7778-74-7 | sc-203359 sc-203359A sc-203359B | 100 g 500 g 1 kg | $53.00 $150.00 $280.00 | ||
Ähnlich wie Perchlorat hemmt Kaliumperchlorat die Jodidaufnahme und verringert dadurch die Verfügbarkeit von Substrat für die TPO-Aktivität. | ||||||
Lead | 7439-92-1 | sc-250236 | 2 kg | $102.00 | ||
Eine Bleiexposition wurde mit einer verminderten TPO-Aktivität in Verbindung gebracht, obwohl der genaue Mechanismus der Hemmung nicht gut beschrieben ist. | ||||||